Dritte Welt: Kennzeichen der Unterentwicklung

Unter Entwicklungsländern versteht man die Länder, die wirtschaftliche und soziale Defizite im Vergleich zu den Industriestaaten aufweisen. Man nennt sich auch Länder der „Dritten Welt“. Nachfolgend werden Kennzeichen der Unterentwicklung dieser Länder der „Dritten Welt“ aufgeführt.

1.) Finanzielle Probleme

Dieser Punkt dürfte auf der Hand liegen. Ein Grund für eine Unterentwicklung liegt am fehlendem Geld. Aufgezeigt wird dies durch ein niedriges Bruttoinlandsprodukt. Wobei man hier vorsichtig sein muss. Wirklich Aussagekräftig ist dieser Wert in Gebieten/Ländern mit einem hohen Anteil an Selbstversorgung nicht, da diese Leistungen nicht oder nur kaum im BIP berücksichtigt sind. Das Bruttoinlandsprodukt gibt darüber hinaus keine Auskunft über die Vermögensverteilung. Ein großes Problem ist in Entwicklungsländer die große Schere zwischen Arm und Reich. Lediglich ein kleiner Teil der Bevölkerung besitzt ein Großteil des Vermögens. Und die Reichen selbst reagieren meist mit Kapitalflucht, sprich das Geld wird in das Ausland transferiert. Es wandert auf ausländische Konten oder auswärtige Firmen, eine Reinvestition im eigenen Land findet kaum statt.

2.) Starkes Bevölkerungswachstum

Während in den Industriestaate die Bevölkerung eher schrumpft (bestes Beispiel ist Deutschland), verzeichnen Entwicklungsländer ein enormes Bevölkerungswachstum. Zwar ist die medizinische Versorgung noch lange nicht so gut, wie in den Industriestaaten, dennoch ist der medizinische Fortschritt dort ebenfalls soweit angekommen, dass die Sterberate gesunken ist. Da durch die finanziellen Probleme (siehe Punkt 1) die meisten Menschen keine Altersversorgung haben, setzten sie alle Hoffnung in den Nachwuchs.

3.) Politische Instabilität

Die politische Lage in den Entwicklungsländern ist alles andere als stabil. Man findet Korruption und gewalttätige Konflikte vor. Ein Grund dieser politischen Instabilität sind die diktatorische und autoritäre Regime. Ihnen ist meist jedes Mittel recht um an der Macht zu bleiben. So sind sie auch nicht daran interessiert die Entwicklung des eigenen Landes voranzutreiben, da dies ihre Macht gefährden könnte. Man muss sich allerdings auch im Klaren sein, dass auch die westlichen Industriestaaten durchaus zur politischen Instabilität beitragen. Da nämlich solche autoritäre und diktatorische Machthaber vor allem die Armee hinter sich wissen müssen, fließt sehr viel Geld in die Rüstung. So profitieren vor allem die westlichen Rüstungslieferanten von diesen Regimen.

4.) Ausgeprägte Landwirtschaft

Schaut man sich Entwicklungsländer so an, dann stellt man fest, dass es vor allem eine ausgeprägte Landwirtschaft gibt. Selbst in Ländern, z.B. in Afrika, wo es genügend Rohstoffe geben würde, setzt die Bevölkerung auf die Landwirtschaft. So kommt zu einer Fehlentwicklung in der Landwirtschaft. Zum einen Mal haben viele Länder nicht die optimalen Voraussetzungen zur Nahrungsmittelerzeugung. Hitze und Wassermangel sind nur zwei Dinge die man hier aufführen könnte. Zum anderen fehlen durch die mangelnde Industrialisierung auch die benötigten Maschinen. Diese müssen deswegen importiert werden, wodurch sich eine Verschuldung einstellt.
Das ist aber nur ein Problem, ein weiteres Problem ergibt sich in der Ausführung der Landwirtschaft. So gibt es eine Art Doppelwirtschaft. Zum einen Mal für die eigene Versorgung, zum anderen Mal für den Export. Und gerade die Landwirtschaft für den Export fördert Monokulturen, da man vor allem sogenannte „cash crops“ anbaut. Durch solch eine Verlagerung wird häufig die Ernährungsgrundversorgung für die Bevölkerung nicht sichergestellt.