Den Begriff „Kanonenfieber“ hat der deutsche Dichter Goethe geprägt. Er beschrieb das Kanonenfieber anläßlich der Kanonade (andauernden Beschuss gegnerischer Truppenteile, ihrer Stellungen oder von Städten durch Geschütze) von Valmy.
Im Buch “Goethe und Napoleon: Eine historische Begegnung” von Gustav Seibt, beschreibt der Autor, wie Goethe das Kanonenfieber in seinem Feldzugsbericht „Auch in der Champagne!“, dem Buch, das wir als „Champagne in Frankreich“ kennen, folgendermaßen:
Es schien als wäre man an einem sehr heißen Ort, und zugleich von derselben Hitze völlig durchdrungen, so dass man sich mit demselben Element, in welchem man sich befindet, vollkommen gleich fühlt. Die Augen verlieren nichts an ihrer Stärke, noch Deutlichkeit; aber es ist doch, als wenn die Welt einen gewissen braunrötlichen Ton hätte, der den Zustand sowie die Gegenstände noch apprehensiver macht. Von Bewegung des Blutes habe ich nichts bemerken können, sondern mir schien vielmehr alles in jener Glut verschlungen zu sein. Hieraus erhellet nun, in welchem Sinne man diesen Zustand ein Fieber nennen könne.